Meine ganz persönliche Heldenreise

9. Die Rückkehr in eine Anstellung

Es kam trotz aller Bemühungen der Tag an dem sogar ich stur/konsequenter Mensch einsehen musste, ohne Einkommen reichte es nicht!

Ein Minijob muss her!

Aber eine Festanstellung von 40 Stunden, bei der ich meinen Traum nur am Wochenende vorantreiben konnte, die wollte ich auf keinen Fall! Ein Minijob musste her, doch zurück ins Büro? Nein das war keine Option!

Also stellte ich mir selbst die Frage, „welcher Job bringt mich voran? Wo kann ich neues lernen, das mich auch beruflich weiter bringt?“ Eine Freiberufliche Tätigkeit in einer Akademie hatte ich mir bereits an Land gezogen, doch ich wollte in die „Schule des Lebens“ und dafür bewarb ich mich im Verkauf. Wo sonst lernt man in kürzester Zeit viele unterschiedliche Menschen kennen und darf den ganzen Tag reden?

Als Verkäuferin neues lernen – über mich und andere!

Ich würde also Verkäuferin in einem Bekleidungsgeschäft und das in der Herrenabteilung.

Spannend wenn man bedenkt, dass ich in meinem dritten Blogbeitrag geschrieben habe, welchen Respekt ich vor dem Alter und vor Männern habe! Hier habe ich definitiv gelernt, wie ich meinen Respekt und meine Durchsetzungskraft auf charmante Art und Weise verknüpfen konnte!

Viel Kommunikation, Beratung und Betreuung waren Teil meiner Tätigkeit, doch auch Schicksalsschläge und tolle Geschichten durfte ich aus dieser Zeit mitnehmen!

Es war mitunter eine sehr bewegte Zeit! Einmal durfte ich einen ganz tollen Kunden von vielleicht 75 Jahren beraten, der in kürzester Zeit so viel Vertrauen zu mir aufbaute, dass er mir von seiner grade verstorbenen Frau berichtete, mit der er immer Hosen kaufen gegangen war. Er war noch so betroffen von dem Verlust und der Tatsache nun immer alleine einkaufen gehen zu müssen, dass er in der Umkleidekabine anfing zu weinten.

Eine anderes Mal kam eine Kundin kam mit ihrem neuen Ehemann, wie sie mir stolz berichtete. Diesen hatte Sie in Ihrer Altenresidenz kennen und lieben gelernt nachdem sie nicht nur Ihren Mann sondern auch Ihr Kind verloren hatte. Wieder andere Kunden berichtete von Ihren Urlauben oder brachten mir nach einer erfolgreicher Beratung Schokolade und Kekse als Dank.

Diese Zeit werde ich wohl nie vergessen, da sie mir so viele ergreifende und schöne Momente beschert hat!

In dieser Zeit wuchs meine Überzeugung, dass mein Ziel eine Arbeit mit Menschen und Ihren Probleme wie auch Hoffnungen anzustreben, genau der richtige Weg für mich sein, mehr und mehr an!

Herausforderungen meistern und gestärkt weitergehen!

Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal als Verkäuferin auf einer Fläche stehe und einer beratenden Tätigkeit nachgehe. Ich hätte nie gedacht, dass ich von tragischen Schicksalen erfahre und nicht in Tränen ausbreche, weil ich so viel Empathie für diese Menschen aufbringe. Doch ich konnte diese Herausforderung meistern und bin gestärkt aus ihr herausgekommen. Wenn Du Deine Herausforderungen meisterst die auf Deinem Weg liegen, dann wirst Du mit jeder stärker und lernst mehr über Dich selbst. Glaube mir und bitte tu es nicht als Floskel ab, denn es ist möglich!