Meine ganz persönliche Heldenreise

Der Abschied

Als ich mir bewusst wurde was meine Entscheidung, mich als Coach selbstständig zu machen, für Konsequenzen haben würde, wurde ich unsicher. Ich hatte Jahrelang auf einen Beruf hingearbeitet von dem ich schließlich in all der Zeit überzeugt gewesen war. Nun alles aufzugeben, meine Festanstellung in der Kanzlei zu gefährden und in unsicheres Gewässer aufzubrechen, dass machte mir eine wahnsinnige Angst! Als junge Frau in einem Business mitzuwirken, das nicht nur hart umkämpft und vollkommen überlaufen ist, sondern auch mit Kollegen und Kolleginnen übersäht ist, welche bis zu 25 Jahre Berufserfahrung haben und durchschnittlich 50 Jahre sind, gleicht nicht grade einem ruhigen See, sondern vielmehr stürmischen Fluten, in denen ertrinken nicht nur denkbar, sondern vielmehr für jeden zweiten Coach, die Realität bedeutet. Wieso sollte also grade ich es schaffen?

Erneut wurde ich von Selbstzweifel geplagt und Glaubenssätze wie „das schaffst Du nicht“, „Du hast doch keine Ahnung was Du genau tun sollst und wirst“, „wie willst Du davon leben es gibt so viel Konkurrenz“ und der Klassiker „Du bist zu jung wer lässt sich schon von Dir beraten“, waren an der Tagesordnung!

Schlimmer geht immer...

Es folgte die bis dato schwerste Zeit meines Lebens, die gepaart war mit schmerzlichen Entscheidungen, unerwarteten Abschieden und Verlusten.

Eine Zeit in der wahrlich eine Menge Tränen flossen und ich absolut nicht wusste wie es nur weiter gehen sollte. Zwar bekam ich verstärkt Rückhalt von meinen Ausbildern und meinen Ausbildungskollegen, die mich bestärkten auf dem richtigen Weg zu sein, doch sie zeigten mir auch deutlich auf mit welchen Schwierigkeiten ich kämpfen würde.

Über Wochen machte ich mir Gedanken was ich tun sollte und wählte letztlich das vermeidliche Netz mit doppeltem Boden. Eine Fehlendscheidung wie sich später herausstellen sollte oder doch die Beste Entscheidung meines Lebens? Bis heute schwierig zu sagen!

Safety first – ob das wirklich hilft?

Ich kommunizierte meiner Kanzlei, dass ich mein Studium vorerst auf Eis legen wolle, was dazu führte, dass ich von den Juristen in die Organisatorische Abteilung versetzt wurde.

Dies sah nach einer perfekten Idee aus und ich konnte mich entspannt an die ersten Überlegungen machen, wie Logo, Konzept und Webseite.

Mein näheres Umfeld war sich zwar bei meiner Idee absolut unsicher und nicht grade glücklich, doch die Sicherheit durch meinen Job machte sie ruhig.

Zweifel werden durch den Sicherheitsgedanken noch potenziert

In dieser Phase werden Dir die Zweifel für eine mögliche Veränderung ganz deutlich ins Gesicht springen. Mit dem Aufbruch ins Neue erfolgt sodann die Aufgabe des Alten, d.h. brechen mit liebgewonnen Traditionen, Sicherheiten und mitunter sogar dem für viele wertvollsten… dem lieben Geld. „Ach besser doch nicht!“ Ist eine ganz natürliche Reaktion und wird oft durch einen hohen Wert an Sicherheit verstärkt. Sodass wir entweder gar nicht oder wie ich in einem „sicheren Hafen“ verbleiben wollen.